Pferdesportfotografie – Longines PfingstTurnier Wiesbaden
Wenn mir vor ein paar Wochen jemand gesagt hätte, dass ich beim Longines PfingstTurnier in Wiesbaden mit Kamera und offizieller Akkreditierung am Parcoursrand stehen würde, hätte ich wahrscheinlich nur gelacht. Ich habe vom Pferdesport nämlich – sagen wir es, wie es ist – absolut keine Ahnung. Und trotzdem war ich mittendrin. Zum allerersten Mal.
Ein Sprung ins kalte Wasser (ohne Pferd)
Die Akkreditierung kam für mich überraschend. Ich hatte einfach mal angefragt, ohne große Erwartungen. Und als dann die Zusage kam, war da erstmal große Freude – gefolgt von: „Okay… und was genau mache ich jetzt da?!“
Ich hatte keine Ahnung, was wichtig ist, worauf man achten muss, wie der Ablauf ist oder welche Momente man bei einem Pferdesport-Event fotografisch festhalten sollte. Also habe ich es einfach so gemacht, wie ich es immer mache, wenn ich mich irgendwo nicht auskenne: frei Schnauze. Kamera in die Hand, Augen auf und draufhalten, wenn’s sich gut anfühlt.
Dressur, Springen – und ganz viele Fragezeichen
Dressur war ehrlich gesagt nicht so meins. Es wirkt auf mich zwar sehr diszipliniert und technisch anspruchsvoll, aber es hat mich emotional nicht abgeholt. Ich hab versucht, gute Bilder zu machen, aber wirklich warm bin ich mit dieser Disziplin nicht geworden.
Ganz anders beim Springreiten – das hat mich deutlich mehr gepackt. Die Dynamik, die Kraft, die Spannung in der Luft vor dem Absprung… das war auch fotografisch viel interessanter für mich. Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl: „Okay, jetzt passiert was!“
Und dann ist da noch das Thema mit dem Tier
Ich muss auch ehrlich sagen: Mit Sport, bei dem Tiere im Mittelpunkt stehen, tue ich mich generell schwer. Ich bin da skeptisch. Nicht, weil ich jemandem etwas unterstellen will – viele Reiter*innen haben sichtbar eine enge Bindung zu ihren Pferden – aber für mich ist Sport eigentlich etwas, das der Mensch für sich selbst macht, aus eigener Motivation. Wenn ein Tier dafür herhalten muss, habe ich automatisch Fragezeichen im Kopf.
Trotzdem: Das Turnier war spannend, das Gelände wunderschön, und die Organisation auf einem wirklich hohen Niveau. Und ich bin dankbar, dass ich das miterleben durfte – vor allem mit der Kamera in der Hand.
Mein Fazit
Ich bin da reingestolpert, ohne Plan, ohne Pferdewissen – und trotzdem mit jeder Menge Eindrücke wieder rausgekommen. War ich überfordert? Ja, total. Habe ich trotzdem Bilder gemacht, die ich mag? Ja, definitiv. Und habe ich etwas gelernt? Auf jeden Fall.
Ob ich nochmal ein Pferdesport-Event fotografieren würde? Vielleicht. Aber dann vermutlich wieder frei nach Gefühl – und mit einem etwas kritischeren Blick auf das große Ganze.
Hier findet ihr eine kleine Auswahl meiner Lieblingsbilder vom Longines PfingstTurnier 2025.